Oktober 2010. Nachdem wir uns nun einig waren, das Kleinwasserkraftwerk selbst in Angriff zu nehmen, wussten wir dass uns eine anstrengende Zeit bevor stehen würde. Zuerst galt unser ganzes Bestreben einen geeigneten Partner für die technische Umsetzung unseres Projektes zu finden. Mit der Zivilingenieurgemeinschaft Ebner-Jaklin aus St. Veit/Glan wurden wir schnell fündig und hatten sehr kompetente Männer an unserer Seite, die uns mit ihren Erfahrungswerten sehr rasch helfen konnten.
Speziell für mich war die Zeit der Planungsphase sehr anstrengend und teils undurchsichtig. Für jemanden der es gewohnt ist, sehr strukturiert zu arbeiten und für den das Abhaken von To-Do-Listen einen wesentlichen Bestandteil seines Arbeitsalltages ausmacht, war das Auftreten ständig unvorhersehbarer Problemen sehr irritierend und vor allem nervenraubend. Hinzu kam noch mein fehlendes technisches Verständnis, das ich mir mühevoll und oft spät nächtens via Fachzeitschriften und Internetrecherchen anzueignen versuchte. Gott sei Dank sind Gerald und David wirkliche Profis auf diesem Gebiet, denn das Aneignen, meiner eventuell unentdeckten, technischen Fähigkeiten blieb vorübergehend erstmal bei einem Versuch.
Wesentlich für die Umsetzung eines Projektes in dieser Größenordnung ist sicherlich Mut, Erfahrung und Fachwissen. Die Erfahrungswerte (Aufzeichnungen von Wasserwerten, Wetterbeobachtungen uvm.) und das dazugehörige Fachwissen konnten Gerald und David bereits bei ihrem ersten Wasserkraftwerk sammeln
und punkteten so bei jedem Kundengespräch durch ihr selbstsicheres und taffes Auftreten. So schnell kann man den beiden kein X für ein U vormachen und glaubt mir, das ist speziell in dieser Branche Gold wert. Einige Firmen haben sich durch dieses Fehlverhalten – David und Gerald als Laien abzustempeln- leider selbst disqualifiziert. Hinzu kam noch der Großteils herablassende Umgangston von den Anzug tragenden Herren, der zu wünschen übrig ließ. Da David und Gerald selten bis gar nie einen Anzug tragen, ihr Auftreten eher sportlich und unkonventionell ist und beide eine eher lockere Umgangsform pflegen (das SIEzen fällt Gerald leider heute noch schwer), heißt es noch lange nicht, dass es ihnen an Kompetenz und Qualifikation mangelt. Das haben leider einige Firmen unterschätzt und erleichterten uns somit ungewollt das Treffen vieler wichtiger Entscheidungen.
Es war für uns alle eine sehr arbeitsintensive und anstrengende Zeit, die so schnell nicht enden sollte.